Russland: Moskauer Patriarchat zensiert Bericht der Ukrainischen Orthodoxen Kirche
In ihrem Bericht über die Feierlichkeiten zum Tag der Taufe der Rus‘ in der Ukraine hat die Russische Orthodoxe Kirche (ROK) einige Punkte aus dem Bericht der Ukrainischen Orthodoxen Kirche (UOK) unterschlagen. Die UOK, die zumindest aus Sicht der ROK Teil des Moskauer Patriarchats ist, publizierte auf ihrer Website eine Meldung zu den Feiern am 28. Juli. Diese veröffentlichte ROK auf ihrer Website in praktisch identischer Form, ließ aber einige kritische Bezüge zum Krieg in der Ukraine weg.
Die UOK beging den Feiertag im Kiewer Höhlenkloster, auf ihre übliche Prozession vom Vladimir-Hügel zum Kloster verzichtete sie aufgrund des Kriegs. Nach dem Gottesdienst sprach Metropolit Onufrij (Berezovskij), das Oberhaupt der UOK, eine Fürbitte um Frieden in der Ukraine und die „Errettung vor dem Feind“. Zudem bat er um göttlichen Schutz für das Volk und die obdachlos Gewordenen sowie diejenigen, die anderen helfen. Er bat Gott um Gnade für das ukrainische Volk, Vernunft für die Regierung, Stärkung der Soldaten mit Mut, Befreiung der Gefangenen, Heilung der Kranken und Obdach für diejenigen, die ihr Haus verloren haben. Die ROK übernahm den Text praktisch wörtlich, aber ohne die Bitte um die Errettung vor dem Feind und um Mut für die Soldaten.
Der Tag der Taufe der Rus‘ ist sowohl in Russland als auch in der Ukraine ein Feiertag. Laut der Überlieferung ließ sich Fürst Vladimir/Volodymyr im Jahr 988 taufen und christianisierte daraufhin sein Reich, die Kiewer Rus‘. Deshalb wird der „Täufer der Rus‘“ als apostelgleicher Heiliger verehrt und der 28. Juli als Tag der „Taufe der Rus‘“ und des Hl. Vladimir/Volodymyr gefeiert. In Moskau leitete der russische Patriarch Kirill die Feierlichkeiten in der Maria-Entschlafens-Kathedrale im Kreml und führte eine Prozession zum Vladimir-Denkmal auf dem Borovitskij-Platz an.
Nach dem Bittgebet beim Denkmal betonte Kirill wieder einmal die Gemeinschaft der ostslawischen Völker. Großfürst Vladimir habe den Samen gesetzt, „aus dem der Baum der russischen christlichen Zivilisation gewachsen ist, ein Baum, der viele Äste hat, viele Völker, die sich aus einer gemeinsamen Wurzel nähren“. Heute habe der Feind der Menschheit „unter den Völkern der historischen Rus‘ Zwietracht gesät“. Der Patriarch zeigte sich überzeugt, dass „der Glaube an Christus uns hilft, die Wunden der Spaltung zu heilen, die den Völkern zugefügt wurden, die aus dem gemeinsamen Taufbecken gekommen sind.“ Damit bleibt Kirill seiner Rhetorik treu, dass Ukrainer und Russen Brudervölker seien, und die Ukraine von fremden Kräften gegen Russland aufgebracht worden sei, was zum Krieg Russlands gegen die Ukraine geführt habe. (NÖK)
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Angesichts des Kriegs in der Ukraine und der Haltung der Russischen Orthodoxen Kirche dazu argumentiert Archimandrit Serafim Pankratov dafür, dass sich die Ukrainische Orthodoxe Kirche selbstständig macht, bevor sie den Rückhalt bei den Gläubigen verliert.
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In seinem Essay analysiert Sebastian Rimestad die neusten Entwicklungen im Moskauer Patriarchat in Bezug auf den Krieg in der Ukraine, insbesondere die Predigt von Patriarch Kirill am 6. März und mögliche Perspektiven für das Patriarchat.
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In einem emotionalen Text schildert Bohdan Ohultschanskyj, Priester der Orthodoxen Kirche der Ukraine, seine Sicht auf die Entwicklungen, die zum aktuellen Krieg Russlands gegen die Ukraine geführt haben und verurteilt die imperiale Ideologie der Kirchenführung der Russischen Orthodoxen Kirche.
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Die Ukrainische Katholische Universität in Lviv ruft dazu auf, die Zusammenarbeit aufrecht zu erhalten, sie und ihre Studierenden beim Wiederaufbau zu unterstützen und Teil des Network of Solidarity and Strategic Partnership with Ukrainian Catholic University (2022–2026) zu werden.
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In den vergangenen Jahren haben sich die Beziehungen des Militärs in Russland mit der Russischen Orthodoxen Kirche vertieft. Was das für die Rolle der Kirche und ihre friedensstiftende Mission bedeutet, erläutert Regina Elsner in einem ZOiS Spotlight.
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In den frühen Morgenstunden des 24. Februar hat die russische Armee die Ukraine angegriffen. Sergii Bortnyk berichtet aus Kiew von den Reaktionen der Bevölkerung, der Politik und der Kirchen auf diese beispiellose Aggression.
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Der russische Truppenaufmarsch an der Grenze zur Ukraine ließ in den letzten Wochen die Sorge vor einem Krieg zwischen Russland und der Ukraine wachsen. Regina Elsner vom Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS) schildert die Reaktionen der orthodoxen Kirchen in der Ukraine und Russland auf die Kriegsgefahr. Das Interview wurde am 16. Februar 2022 geführt.
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