Russland: Metropolit Ilarion spricht von totem Punkt in Beziehungen zwischen Russland und dem Westen

Das Moskauer Patriarchat sieht die Beziehungen zwischen dem Westen und Russland in einer Sackgasse. Das gegenseitige Verständnis und die Fähigkeit, einander zuzuhören, seien verloren gegangen, schrieb der Leiter des Außenamts des Moskauer Patriarchats, Metropolit Ilarion (Alfejev), an die Kommission der Bischofkonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE). Er antwortete damit auf ein Schreiben des Vorsitzenden der COMECE, Erzbischof Jean-Claude Hollerich von Luxemburg.

In seinem Brief an das Oberhaupt der Russischen Orthodoxen Kirche, Patriarch Kirill, hatte Hollerich den „Irrsinn des Kriegs in der Ukraine“ und dessen fürchterlichen Folgen beklagt. Angesichts der Eskalation könne sogar ein „europäischer oder gar globaler Konflikt mit katastrophalen Konsequenzen“ nicht ausgeschlossen werden. Viele blickten mit Hoffnung auf Patriarch Kirill, so der Erzbischof. Er wies darauf hin, dass Kirill 2016 mit Papst Franziskus zu Bemühungen um Frieden und soziale Solidarität in der Ukraine aufgerufen habe. Deshalb flehte er ihn an, einen dringenden Appell an die russischen Machthaber zu richten, sofort die Kriegshandlungen gegen das ukrainische Volk einzustellen und guten Willen bei der Suche nach einer diplomatischen Lösung des Konflikts zu zeigen.

Auf diesen Appell ging Metropolit Ilarion in seinem Antwortschreiben jedoch nicht direkt ein. Stattdessen verwies er darauf, dass Patriarch Kirill „heute vieles tut, um Frieden und Vertrauen wiederherzustellen, unter anderem in der Ukraine“. Seine Bemühungen seien eine „mühselige alltägliche Arbeit“. Aktuell sei das wichtigste, dass alles Mögliche getan werde, damit die begonnen direkten Verhandlungen fortgesetzt würden und baldmöglichst zu einem Ergebnis führten. „Der gegenwärtige Konflikt kann nicht mit immer neuen öffentlichen Statements gelöst werden“, so Metropolit Ilarion weiter. Daher komme einem „Verzicht auf die Rhetorik von Ultimaten, dem Einrichten von Dialogkanälen und der Organisation formaler und informeller Verhandlungen“ eine Schlüsselrolle zu. Zudem sei die Hilfe für Flüchtlinge und alle von den Kämpfen Betroffenen zentral. In dieser engagiere sich sowohl das Moskauer Patriarchat als auch die zu ihm gehörende Ukrainische Orthodoxe Kirche (UOK) sowie Einrichtungen der römisch-katholischen Kirche. Die Hilferufe der UOK um Unterstützung an die eigene Kirchenleitung in Moskau erwähnte Metropolit Ilarion allerdings nicht.

Der COMECE traut das Moskauer Patriarchat zu, dank seiner Arbeit mit Vertretern der EU eine wichtige Rolle bei der Etablierung von Gesprächen spielen zu können, die eine weitere Eskalation verhindern könnten. (NÖK)

Some Reflections on the Declaration on the “Russian World” Teaching

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Appeal of the Representatives of Ukrainian Evangelical Theological Educational Institutions Regarding the War of the Russian Federation against Ukraine

statement evangelische bildungseinrichtungen der ukraineVertreter meherer evangelischer theologischer Bildungseinrichtungen in der Ukraine haben den russischen Krieg gegen die Ukraine verurteilt, aber auch das teilweise Schweigen ihrer Glaubensgeschwister in Russland und internationaler Partner.


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A statement of solidarity with the Orthodox declaration on the “Russian World” (russkii mir) teaching, and against Christian Nationalism and New Totalitarianism

statement of solidarity with russian world declarationMit dem Statement unterstützen nicht-orthodoxe Theologinnen und Theologen die Ablehnung des Konzepts der "Russischen Welt", die seit Beginn des Kriegs in der Ukraine von orthodoxer Seite wiederholt zu hören war.


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Butscha. Wo war Gott?

kovalenko 712x412 1Angesichts der Gräuel in Butscha sucht Erzpriester Georgiy Kovalenko, Rektor der Offenen Orthodoxen Hl. Sophia-Universität, im Glauben nach Antworten auf die Frage: "Wo war Gott".


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Eine Einladung an Papst Franziskus, nach Kiew zu reisen

Kiev Pechersk Lavra, covered with snow. Cloudy winter morning. Aerial drone view.Ein Besuch von Papst Franziskus in Kiew wäre ein symbolträchtiger Schritt, der zum Frieden beitragen könnte, findet Konstantin Sigov. Zudem sei es unabdingbar, diejenigen, die Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen hätten, vor Gericht zu stellen.


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The UOC-MP at the Crossroads

blog denysenko uoc at crossroadsDer russische Angriffskrieg hat die Ukrainische Orthodoxe Kirche (UOK), die dem Moskauer Patriarchat untersteht, in eine schwierige Lage gebracht. Mit Blick auf die ukrainische Orthodoxie im Zweiten Weltkrieg skizziert Nicholas Denysenko Optionen der UOK und ihre Schwierigkeiten.


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NÖK Nachgefragt: Sergii Bortnyk zu vier Wochen Krieg in der Ukraine

nök nachgefragt bortnyk 2Einen Monat nach dem Beginn des Kriegs in der Ukraine befindet sich Sergii Bortnyk weiterhin in der Ukraine und berichtet über die aktuelle Lage vor Ort, die Aktivitäten der Kirchen aus dem In- und Ausland sowie die interkofessionelle Zusammenarbeit.


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Ukrainian Nationhood, "Russkii Mir,” and the Abuse of History

blog bremer ukraine und russkij mirMehr als die Konzeption der "Russischen Welt" ist die Ablehnung der Existenz einer ukrainischen Nation und Staatlichkeit ein wichtiger Faktor für die Rechtfertigung des russischen Kriegs gegen die Ukraine, argumentiert Thomas Bremer.


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Stellungnahme des "Arbeitskreises Orthodoxer Theologinnen und Theologen im deutschsprachigen Raum

Stellungnahme Krieg Ukraine 2022 03 18Der Arbeitskreis orthodoxer Theologinnen und Theologen in Deutschland, Österreich und der Schweiz verurteilt die Instrumentalisierung des Glaubens und solidarisiert sich mit Kolleginnen und Kollegen in der Ukraine.


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Vom "homo sovieticus" zum "homo dignus"

sigov bild webDer ukrainische Philosoph Konstantin Sigov hat sich entschieden, als Zeuge in der Ukraine zu bleiben. Er berichtet vom Abgleiten seines Landes in den Krieg, vom Widerstand seines Volkes, von seinem eigenen Widerstand und dem seines Sohnes.


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Krieg in der Ukraine: Ende des „byzantinischen“ Modells?

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A Declaration on the "Russian World" (Russkii Mir) Teaching

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Hintergrund statement christliche visionPutins Krieg gegen die Ukraine wird auch von Belarus aus geführt. Natallia Vasilevich beleuchtet die Reaktionen der katholischen und orthodoxen Kirche in Belarus auf die Invasion im Nachbarland.


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Das Licht der Freiheit in ukrainischen Bunkern

hintergrund zwahlen krieg in der ukraineDas Entsetzen über den Krieg gegen die Ukraine verbindet sich bei vielen mit einem Schauder über seine vermeintlich religionspolitische Notwendigkeit. Regula M. Zwahlen schärft den Blick für solche Narrative.


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The End of the Russian Orthodox Church as we Know it

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Dorn im Auge Putins: Die Freiheit der Ukraine

kommentar Bohdan Ohulchanskyi orthodoxie ukraineIn einem emotionalen Text schildert Bohdan Ohultschanskyj, Priester der Orthodoxen Kirche der Ukraine, seine Sicht auf die Entwicklungen, die zum aktuellen Krieg Russlands gegen die Ukraine geführt haben und verurteilt die imperiale Ideologie der Kirchenführung der Russischen Orthodoxen Kirche.


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UCU: We demand action!

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Stellungnahme der „Gesellschaft zum Studium des Christlichen Ostens“ (GSCO) zum Krieg in der Ukraine

csm GSCO Logo 26d4a490a0Die Arbeitsgemeinschaft, die mehr als 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im deutschen Sprachraum vereinigt, die sich mit dem Christlichen Osten befassen, verurteilt in ihrer Stellungnahme den Angriff Russlands auf die Ukraine und ruft zu Frieden auf.


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Debatte: Russland, die Ukraine und der Westen

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Hintergrund Sigov Bild zu Interview webKonstantin Sigov berichtet, wie er den ersten Kriegstag am 24. Februar erlebt hat. Er ist überzeugt, dass die Ukrainerinnen und Ukrainer wie auf dem Majdan 2013/14 zusammenstehen.


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NÖK Nachgefragt: Sergii Bortnyk zum russischen Angriff auf die Ukraine

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Kiew hält die Erinnerung wach

Hintergrund foto SigovKonstantin Sigov berichtet über die Atmosphäre in Kiew. Der Text ist zwei Tage vor dem russischen Angriff auf die Ukraine geschrieben worden und endet mit der Frage: "Wann endlich werden sich das Mädchen aus Mariupol und der Philosoph aus Donezk in Kiew in Sicherheit fühlen?"


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