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Nachrichtendienst östliche Kirchen

Fünf Jahre nach den Massenprotesten gegen die gefälschten Präsidentschaftswahlen in Belarus blicken Natallia Vasilevich und Ingo Petz auf die Ereignisse zurück und schildern kirchliche und gesellschaftliche Entwicklungen seither.

Die Ukrainische Orthodoxe Kirche steht unter großem Druck und leidet an einem schlechten Image. Andriy Fert stellt die Ergebnisse seiner Studie vor, die die Stimmung, Meinungen und Befürchtungen ihrer Mitglieder untersuchte.

News

06. November 2025
Am 30. Oktober hat planmäßig eine Sitzung des Sechsten Appellationsgerichts zum Fall der Kyjiwer Metropolie der Ukrainischen Orthodoxen Kirche (UOK) stattgefunden, die eigentliche Begutachtung wurde jedoch erneut verschoben. Während der fünfstündigen Sitzung beteten laut dem Informationsdienst der UOK Hunderte Gläubige vor dem Gericht. In der Verhandlung gab das Gericht dem Einspruch der UOK statt, alle Dokumente, auf die sich die Untersuchung stützt, zu erhalten. Die UOK hatte bemängelt, dass…
06. November 2025
Im seit Monaten andauernden Konflikt zwischen der Regierung und der Armenischen Apostolischen Kirche ist es mit der Verhaftung des Bruders und des Neffen des Katholikos zu einer weiteren Eskalation gekommen. Den beiden wird vorgeworfen, Personen gezwungen zu haben, an Wahlkampfkampagnen teilzunehmen oder Kampagnen zu behindern. Der Vorwurf stammt von oppositionellen politischen Aktivisten. Dies bestreitet der Anwalt der Familie. Die Kirche nannte das Vorgehen in einem Statement „ungerecht“ und…
06. November 2025
Kardinal Claudio Gugerotti, der Präfekt des Dikasteriums für die Ostkirchen, hat vom 25. bis 27. Oktober Belarus besucht. Anlass war das 100-Jahr-Jubiläum der Diözese Pinsk, einer der vier römisch-katholischen Diözesen in Belarus. An den Feierlichkeiten in Pinsk traf er mit Vertretern des belarusischen Episkopats und zahlreichen Geistlichen der Diözese zusammen, wobei auch viele Besucher aus anderen Regionen anreisten. Am 26. Oktober besuchte Gugerotti Brest, wo er ebenfalls eine Messe feierte…
06. November 2025
Der serbische Patriarch Porfirije hat am 1. November in der Sveti Sava-Kathedrale in Belgrad einen Gedenkgottesdienst für die Opfer der Tragödie von Novi Sad gefeiert. Bei dem Unglück stürzte am 1. November 2024 das Vordach des neu renovierten Bahnhofs von Novi Sad ein. Zwölf Menschen starben noch am Unglücksort, vier weitere später und ein Opfer befindet sich noch immer im Krankenhaus. Die Tragödie löste die größten Massenproteste seit dem Sturz von Slobodan Milošević aus. Von Studierenden in…
06. November 2025
Mit großen Feierlichkeiten sind am 26. Oktober die Mosaike beim Eingang, Altar und in der nördlichen und südlichen Apsis sowie die Außenwände der Kathedrale der Erlösung des Volkes in Bukarest geweiht worden. Das Ereignis fällt in ein Jubiläumsjahr, in dem die Rumänische Orthodoxe Kirche (RumOK) der Verleihung der Autokephalie vor 140 Jahren und der Erhebung zum Patriarchat vor 100 Jahren gedenkt. Unter den Konzelebranten waren Mitglieder des Hl. Synods der RumOK, zahlreiche Priester und Diakon…
06. November 2025
In St. Petersburg haben die Behörden der bereits laufenden Veranstaltung „Nekrocomiccon“ am 1. November die Bewilligung entzogen. Daraufhin musste das Festival für Horror, Fantasy und Comics, das zwei Tage hätte dauern sollen, abgebrochen werden. Grund waren Beschwerden russischer orthodoxer Aktivisten, die die Veranstaltung als „satanistisch“ bezeichneten und den Organisatoren vorwarfen, Minderjährige für eine „verbotene internationale Bewegung“ zu gewinnen versuchten. Der Name des Festivals b…

HINTERGRUND

Die Verhandlung über ein mögliches Verbot der Ukrainischen Orthodoxen Kirche ist erneut vertagt worden, doch der Druck auf die Kirche hält an. Thomas Bremer schildert die aktuelle Lage der Kirche und ihre Perspektiven. 

Bei einer Kirche in der Nähe von Moskau wurde ein Denkmal für im Ukraine-Krieg Gefallene enthüllt und vom lokalen Bischof geweiht. Sergei Chapnin kritisiert die Verdrehung des christlichen Verständnisses von Leiden und Tod sowie den Dienst für die Kriegspropaganda. 

In Nyborg haben Kirchenvertreter aus verschiedenen europäischen Ländern auf Einladung der KEK über die Rolle und Aufgabe der Kirchen in dem neuen geopolitischen Umfeld gesprochen, das mit Russlands Krieg gegen die Ukraine entstanden ist.

Vladimir Putins Treffen mit Erzbischof Alexij von Alaska hat die Orthodoxe Kirche in Amerika beunruhigt. Das Treffen wurde als Kreml-Propaganda kritisiert, die die moralische Integrität der Kirche gefährdet, wie Sergei Chapnin schreibt. 

Im russischen Angriffskrieg auf die Ukraine spielt die Russische Orthodoxe Kirche eine wichtige Rolle. Die Soziologin Kristina Stoeckl erklärt die ideologische Allianz von Patriarch und Präsident.

Mehrere serbische Organistionen veranstalteten in Zürich eine Konferenz zum Konzil von Nicäa. Dabei waren Vorträge von Wissenschaftler:innen und Geistlichen zu hören, im Publikum waren zudem Studierende und weitere Interessierte. 

Der Staat hat der Ukrainischen Orthodoxen Kirche Schritte zur Trennung vom Moskauer Patriarchat verordnet. Dmytro Vovk kritisiert die zugrundeliegende Einschätzung und sieht wenig aussichtsreiche Handlungsoptionen für die Kirche. 

Relief an der Kathedrale von Etschmiadsin

In Armenien eskaliert der Konflikt zwischen der Regierung Paschinjan und der Leitung der Armenischen Apostolischen Kirchen zusehends. Harutyun G. Harutyunyan ordnet die Hintergründe dieses vielschichtigen Konflikts ein.

DOSSIER

Gesammelte NÖK-Meldungen über die Situation und das Handeln der Kirchen im dritten Jahr des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.

pdfDer Krieg gegen die Ukraine und die Kirchen - 3. Kriegsjahr

Die Situation und das Handeln der Kirchen im zweiten Jahr des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.

pdfDer Krieg gegen die Ukraine und die Kirchen - 2. Kriegsjahr

PUBLIKATIONEN

Coverbild: RGOW 11/2025: Brüche und Aufbrüche. Orthodoxie und Ökumene

Das Eis war gebrochen, als der orthodoxe Patriarch Photios von Alexandrien vor 100 Jahren zum Abschluss der ersten ökumenischen Weltkirchenkonferenz 1925 in Stockholm das heute 1700 Jahre alte christliche Bekenntnis von Nizäa auf Griechisch betete. Heute stellt die Sechste Weltkonferenz für Glauben und Kirchenverfassung des Ökumenischen Rats der Kirchen in vielen Fragen Einigkeit fest, doch sei das Zeugnis vom Glauben an „die Heilung und Versöhnung der Völker und Gottes wunderbarer Schöpfung“ angesichts von Spaltung und Polarisierung, Gewalt und Krieg umso dringlicher.

Innerhalb der Orthodoxie herrscht heute eine neue Eiszeit: Das Moskauer Patriarchat hat 2018 die eucharistische Gemeinschaft mit dem Ökumenischen Patriarchat einseitig abgebrochen und unterstützt seit 2022 Russlands Krieg gegen die Ukraine mit Wort, Gebet und Tat. Das lähmt zahlreiche ökumenische Errungenschaften und Projekte. In dieser Situation sind informelle Begegnungen und Zeugnisse für den ökumenischen Dialog von großer Bedeutung.

HINWEISE

Kirchen und Gesellschaft nach den Wahlen
Online-Gesprächsreihe "Listen to the East!" des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Renovabis und der katholischen Akademie in Berlin

28. Oktober 2025
18:00 - 19:15 Uhr

mit: Anton Coșa, Sergiu Aga und Corina Gîrla

Héritage et horizons pour la théologie orthodoxe du XXIe siècle

27. - 29. November 2025
Institut de théologie orthodoxe Saint-Serge
Paris

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