Armenien: Gedenken an den Genozid im Osmanischen Reich
Am jährlichen Gedenktag am 24. April ist in Armenien an den Genozid an den Armeniern im Osmanischen Reich 1915 erinnert worden. Aus diesem Anlass rief Katholikos Karekin II., das Oberhaupt der Armenischen Apostolischen Kirche, zu nationaler Einheit auf. In seiner Botschaft bezeichnete er die Liebe zur Heimat, Hingabe an ihre heiligen Werte sowie Treue zur Geschichte und Erinnerung als das, was das armenische Volk befähigt habe, in der ganzen Welt ein neues Leben zu beginnen und in Armenien einen unabhängigen Staat zu gründen. Am Gedenktag versammelten sich die Armenierinnen und Armenier weltweit und erneuerten ihren „feierlichen Schwur, als Nation, Kirche und Staat“ sich weiterhin für die Anerkennung des Genozids einzusetzen.
Der Katholikos nahm auch auf aktuelle Ereignisse Bezug, indem er auf die Vertreibung der armenischen Bevölkerung aus Bergkarabach einging, die er als „ethnische Säuberung durch einen neuen Genozid“ bezeichnete. Angesichts der „ernsten und herausfordernden Realität“, wenn Armenien vor Bedrohungen der Sicherheit stehe, sei es wichtiger denn je, unerschütterlich das Engagement für die „heiligen Werte des Glaubens, der Nation und der Heimat“ zu bewahren. Treue zum Erbe der Vorfahren, nationale Einheit über Grenzen hinweg und ein tiefes Pflichtgefühl gegenüber der Heimat seien die Garantie für die „Lebensdauer und Bewahrung unserer unabhängigen Staatlichkeit“, sagte der Katholikos weiter.
Neben dem Gottesdienst in der Kathedrale am Hauptsitz der Armenischen Apostolischen Kirche in Etschmiadsin gab es eine feierliche Prozession mit Märtyrer-Reliquien in den Hof der Kathedrale. Dort wurde ein Fürbitte-Gottesdienst für die Märtyrer des Genozids abgehalten. Der Katholikos besuchte zudem in Begleitung der Geistlichen der Kathedrale die Gedenkstätte Zizernakaberd in Jerewan, um einen Kranz niederzulegen und einen Fürbitte-Gottesdienst zu halten. (NÖK)

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