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Slowakei: Parlament beschließt Abschaffung des 15. September als Feiertag

09. Oktober 2025

In der Slowakei soll der Feiertag Mariä Sieben Schmerzen am 15. September abgeschafft werden. Einen entsprechenden Beschluss fasste der Nationalrat der Slowakischen Republik. Von den anwesenden 132 Abgeordneten stimmten 100 dafür, 25 dagegen und 7 enthielten sich. Den Vorschlag unterstützten auch 21 Abgeordnete der Partei Progresivne Slovensko, die gemeinsam mit der Regierungskoalition unter Premier Robert Fico abstimmten. Gegen die Abschaffung stimmten 14 Abgeordnete der Bewegung Slowakei (Igor Matovič), 8 von der KDH, 2 von der SaS sowie der fraktionslose Abgeordnete L‘ubomír Galko.

Die Vertreter von Progresivne Slovensko begründeten ihre Entscheidung mit dem Wunsch, einen Tausch des Feiertags vom 6. Januar (Erscheinung des Herrn) auf den 15. September zu unterstützen, nicht jedoch die vollständige Abschaffung eines weiteren arbeitsfreien Tages. Ihr Abstimmungsverhalten hat dennoch Diskussionen ausgelöst, da es sich um einen bedeutenden kirchlichen Feiertag handelt, der besonders für den Oppositionspartner Christlich-Demokratische Bewegung (KDH) von Bedeutung ist.

Der Vorschlag zur Abschaffung des Feiertags ist Teil umfassender Konsolidierungsmaßnahmen der Regierung zur Reduzierung der Staatsverschuldung. Die Änderungen haben kontroverse Reaktionen im politischen Spektrum sowie bei kirchlichen und zivilgesellschaftlichen Gruppen hervorgerufen.

Das Fest der schmerzensreichen Jungfrau Maria am 15. September war bis jetzt in der Slowakei ein staatlicher Feiertag und somit arbeitsfrei. Die Verehrung der Mater Dolorosa geht in der Slowakei auf das 13. Jahrhundert zurück. Besonders gefeiert wird der Festtag jährlich in der großen barocken Wallfahrtskirche in Šaštín, die 1744 eingeweiht wurde. 1964 erhob Papst Paul VI. sie in den Rang einer Basilika minor, zwei Jahre später erklärte er die schmerzensreiche Muttergottes zur Hauptpatronin der Slowakei. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)