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Slowakei: Ungarische Pilger beteten in Marianka für den Frieden

09. Oktober 2025

Der älteste Wallfahrtsort des historischen Ungarns, Marianka (Marienthal) bei Bratislava wenige Kilometer östlich der österreichischen Grenze an der March, war am 4. Oktober Ziel zahlreicher ungarischer Pilger aus der Slowakei, der Karpatenukraine und Ungarn. Anlass war das Fest der Patrona Hungariae, das mit einer festlichen Messe gefeiert wurde. Zelebrant war der emeritierte Bischof der Diözese Mukatschevo, Antal Majnek.

In seiner Predigt betonte Bischof Majnek, dass echter Friede in Zeiten von Krieg und Verwirrung nur durch Umkehr und Glauben möglich sei. Die Jungfrau Maria rufe auch heute dazu auf, zu beten und mitzuhelfen, dass sich Gottes Plan erfülle – nicht jener „Geist der Welt“, der auf Gewalt und Lüge gründe. Das Böse lasse sich nicht mit Waffen besiegen, sondern allein mit Liebe, Sanftmut und Gebet. Dieser Kampf beginne im eigenen Herzen.

Das Leben als Minderheit stärke die Treue und das Vertrauen auf die Kraft des Glaubens, sagte Majnek weiter. Christen seien heute aufgerufen, unabhängig von Nationalität gemeinsam für den Frieden zu beten und nicht auf Waffen, sondern auf Gottes Macht zu setzen. Der wahre Sieg entstehe nicht auf den Schlachtfeldern, sondern durch Bekehrung, Liebe und Gebet. Wer auf Christus blicke, finde Frieden und Hoffnung nicht in den Ideologien der Welt, sondern im Willen Gottes.

Seit 1996 ist das Fest der Patrona Hungariae der jährliche Wallfahrtstag der ungarischen Gemeinschaft in der Slowakei. Marianka war bereits im 13. Jahrhundert ein Anziehungspunkt für Pilger, vor allem wegen Heilungen, die der wundertätigen Quelle zugeschrieben wurden. Kirche und Kloster wurden im 14. Jahrhundert unter König Ludwig dem Großen errichtet und vom Paulinerorden betreut. In der Zeit der Türkenkriege gewann der Ort zusätzlich an Bedeutung: 1687 weihte König Leopold I. das vom Osmanischen Reich befreite Land der Jungfrau Maria. Auch Kaiser Karl III. und Maria Theresia vertrauten sich dem Schutz Mariens an.

Marianka war dabei nie ein Ort der Zwangsmissionierung: Niemand sei dort gezwungen worden, „ungarisch oder katholisch“ zu werden. Vielmehr zog der Wallfahrtsort Menschen vieler Sprachen und Herkunft an und entwickelte sich zu einem religiösen Bezugspunkt für viele katholische Gläubige im slowakisch-österreichisch-ungarischen Grenzraum. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)