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Armenien: Katholikos besucht die USA

06. Mai 2021

Katholikos Karekin II., das Oberhaupt der Armenisch-Apostolischen Kirche, besucht seit dem 29. April die USA. Die Reise findet kurz nach dem Gedenktag für den Genozid an den Armeniern am 24. April statt, an dem der amerikanische Präsident Joe Biden diesen offiziell als „Genozid“ bezeichnet hat. In einem Brief dankte ihm Karekin im Namen des armenischen Volks dafür und betonte, die Anerkennung des Genozids vor mehr als 100 Jahren im Osmanischen Reich sei besonders wichtig, insbesondere in „diesem schwierigen historischen Moment“ angesichts des „barbarischen Kriegs“, den Aserbaidschan mit Hilfe der Türkei im Herbst 2020 in Berg-Karabach geführt habe. Von der internationalen Gemeinschaft erwartet die Kirche ein „sofortiges humanitäres Engagement“, um die Folgen des Kriegs zu überwinden.

Bei seinem Besuch trifft sich Karekin II. vor allem mit Vertretern der Diözese der Armenisch-Apostolischen Kirche, die den Osten der USA umfasst. Zudem stehen Treffen mit Wohltätern der Kirche auf dem Programm. Ebenso sollen Treffen mit Organisationen und Einzelpersonen stattfinden, um die Folgen und Herausforderungen des Konflikts um Berg-Karabach zu diskutieren. Aufgrund der Coronavirus-Epidemie sind keine öffentlichen Veranstaltungen geplant.

Am Gedenktag für die Märtyrer des Genozids am 24. April feierte der Katholikos Gedenkgottesdienste und leitete eine Prozession mit Reliquien der Märtyrer am Hauptsitz der Armenisch-Apostolischen Kirche in Etschmiadzin. In seiner Botschaft betonte Karekin, dass der „Schmerz der Tragödie des Genozids“ die Armenier*innen angesichts der schweren Verluste im Krieg um Berg-Karabach „auf neue Weise übermannt“ habe. Es sei die Pflicht des armenischen Volks, die nationale Einheit zu stärken, Gewalt und Konflikte bei innenpolitischen Entwicklungen zu unterlassen sowie den „Schutz unserer Rechte mit eifrigem Geist zu verfolgen“. Ein hohes Verantwortungsgefühl für die Stärkung des Staates und die Festigung nationaler und spiritueller Werte seien die „einzige Garantie“, um das Leben des Volks zu verbessern und den „Herausforderungen und Bedrohungen zu widerstehen“, sagte er weiter. (NÖK)

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