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Berg-Karabach: Neuer armenischer Bischof für Berg-Karabach

11. Februar 2021

Katholikos Karekin II, Oberhaupt der Armenisch-Apostolischen Kirche, hat am 21. Januar mit Vrtanes Abrahamyan einen neuen Bischof für die Diözese Berg-Karabach ernannt. Am 7. Februar zelebrierte Bischof Abrahamyan im Beisein anderer Bischöfe und des scheidenden Erzbischofs Pargew Martirosyan seine erste Liturgie in der Mutter-Gottes-Kirche von Stepanakert, der Hauptstadt von Berg-Karabach. Mit der Ernennung Abrahamyans bekräftigte Katholikos Karekin II. die Entschlossenheit der armenischen Kirche, das christliche Erbe der Region Berg-Karabach zu bewahren und die christliche Präsenz aufrechtzuerhalten.

Ein großer Teil Berg-Karabachs ging im vergangenen Herbst im Krieg an Aserbaidschan verloren. Das restliche, noch unter armenischer Herrschaft verbliebene Gebiet, wozu auch Stepanakert gehört, ist nur mehr über einen wenige Kilometer breiten Korridor mit Armenien verbunden.

Berg-Karabach zählt seit dem 2. Jahrhundert v. Chr. zu Armenien, wurde im 4. Jahrhundert christianisiert. Bereits Mitte des 5. Jahrhunderts wurde in Karabach ein eigenständiges Katholikosat gegründet, das nicht nur die bedeutendste armenische Kirche im Osten, sondern bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts autokephal und die am längsten unabhängige armenische Kirche war. Vor dem Ersten Weltkrieg zählte das dem Russischen Zarenreich einverleibte Karabach 222 Kirchen und Klöster. 1988/89 wurde die Diözese Karabach – als Teil des Katholikosats von Etschmiadzin – eingerichtet und fortan wurden viele der während der Sowjetzeit leer stehenden oder missbräuchlich verwendeten Kirchen und Klöster reaktiviert und renoviert.

Bischof Vrtanes Abrahamyan wurde 1962 in Tsavategh in Berg-Karabach geboren. Er war auch der erste Priester, der nach der Loslösung Karabachs 1988 nach Armenien geschickt wurde und diente dann auch im Kloster Amaras als Abt. Er war von 1994 bis 1996 stellvertretender Leiter der Diözese Karabach und ab 2007 bis zum Januar 2021 oberster Militärseelsorger der armenischen Streitkräfte.

Abrahamyan löste den seit über 30 Jahren in Karabach wirkenden Erzbischof Pargew Martirosyan ab. Pargew stand seit der offiziellen Wiedereinrichtung der Diözese im März 1989 der armenischen Kirche in Karabach vor. Am 16. November erlitt er einen Herzanfall. Er wurde in den USA operiert und ist inzwischen wieder genesen, der herausfordernden Aufgabe in Karabach aber gesundheitlich nicht mehr gewachsen. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)