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Bulgarien: Neue Kandidatenliste für die Wahl des Metropoliten von Sliven

02. Mai 2024

Der Hl. Synod der Bulgarischen Orthodoxen Kirche (BOK) hat für die Wahl des Metropoliten von Sliven eine neue Liste mit sechs Kandidaten erstellt. Die Wahl soll am 19. Mai (Nominierung von zwei Kandidaten durch die Diözesanwähler) und am 26. Mai (Wahl des Hl. Synods aus den zwei nominierten Kandidaten) stattfinden. Überraschenderweise fehlen auf der neuen Kandidatenliste jedoch die Namen der beiden Bischöfe, die bei der ersten Wahl von den Diözesanwählern am 18. Februar nominiert worden waren: Bischof Jerotej (Kosakov), der viele Jahre Bischofsvikar in der Diözese war und von den Diözesanwählern als nächster Bischof favorisiert wird, und Bischof Michail (Dilovski). In seinem Beschluss liefert der Hl. Synod keine Erklärung, warum er die beiden Favoriten vom Wahlprozess ausgeschlossen hat.

Am 24. Februar hatte der Hl. Synod die erste Wahl des Metropoliten von Sliven für ungültig erklärt, womit er die Statuten der BOK verletzte. Trotz Protesten von Gläubigen bestätigte er am 12. März die Kassation. Dieser Entscheid wie die neue Kandidatenliste nähren den Verdacht, dass der Hl. Synod einem ihm genehmen Kandidaten den Weg ebnen will. Als Kandidat kommt Bischof Arsenij (Lazarov), der Bischofsvikar des einflussreichen Metropoliten Nikolaj (Sevastijanov) von Plovdiv, infrage, der bei der ersten Wahl von den Diözesanwählern nicht nominiert worden war, aber nun wieder auf der Kandidatenliste steht.

Der Bischof der West- und zentraleuropäischen Diözese Antonij (Michalev) begründete den jüngsten Entscheid des Hl. Synods damit, dass die beiden von der Liste gestrichenen Bischöfe keine Verwaltungserfahrung hätten. Insbesondere in Bezug auf Jerotej wies er darauf hin, dass dieser während der Proteste tatenlos zugesehen und so gezeigt habe, dass er keine Führungsqualitäten habe. Antonij beschrieb die Diözese Sliven als kompliziert zu verwalten, nicht zuletzt, weil der vorherige Metropolit in den letzten Jahren seines Lebens aufgrund von Altersschwäche die Kontrolle über seine Eparchie verloren habe.

Wenige Tage nach der Entscheidung des Hl. Synods, ihn von der Kandidatenliste zu streichen, veröffentlichte Jerotej, der auf Geheiß des Hl. Synods die Diözese schon Wochen vor der ersten Wahl verlassen und sich in das Kloster Rila begeben musste, eine Ansprache an die Gläubigen, in der er ihnen für ihre Unterstützung dankte und zu einer würdigen Feier der Osterfeiertage aufrief, die vor allem Vergebung gegenüber den anderen erfordere.

Nicht wenige Gläubige glauben, dass es im Hl. Synod wie auch in der Diözese selbst einen Kampf zwischen zwei Gruppen um die Wahl eines loyalen Metropoliten gibt, um die Kontrolle über die begehrten kirchlichen Besitztümer zu erlangen, von denen einige an der Schwarzmeerküste liegen, und um die notwendige Mehrheit für die kommende Wahl des Patriarchen am 30. Juni zu sichern. So wird auch die unerwartete und schnell durchgeführte Ernennung und Weihe von Matej (Oreškov) zum Bischofsvikar des Metropoliten von Veliko Tarnovo, Grigorij (Stefanov), aufgefasst.

Vladislav Atanassov

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Blog spirova metropolitenwahl sliven

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