Bosnien-Herzegowina: Bischöfe beraten soziale Herausforderungen im Land
Die katholischen Bischöfe Bosnien-Herzegowinas haben bei ihrer jüngsten Vollversammlung über aktuelle soziale Herausforderungen beraten und die Struktur sowie Aufgaben der nationalen Caritas besprochen. Bei der am 17. Juli beendeten Tagung in Banja Luka unter Leitung des Bischofskonferenz-Vorsitzenden und Erzbischofs von Vrhbosna (Sarajevo), Tomo Vukšić, blickten sie auch auf den Ad-limina-Besuch der Bischöfe in Rom Anfang Mai zurück. Neben Vukšić nahmen die Diözesanbischöfe Željko Majić (Banja Luka), Petar Palić (Mostar-Duvno), der Apostolische Visitator für Međugorje, Aldo Cavalli, Nuntius Francis Assisi Chullikatt sowie Banja Lukas Altbischof Franjo Komarica und der soeben vorzeitig emeritierte Weihbischof von Banja Luka, Marko Semren, an der Vollversammlung teil.
Vukšić betonte bei einem Pressetermin zum Abschluss der Beratungen die Rolle der Caritas und weiterer Hilfsprojekte für Menschen in Not. Nach Schätzungen gibt es in Bosnien-Herzegowina rund 18‘000 Menschen, die von Caritas, Rotem Kreuz und der muslimischen Hilfsorganisation Merhamet mit warmen Mahlzeiten versorgt werden, sagte Vukšić laut Bericht des katholischen Pressediensts KTA. Er sei schockiert gewesen, als er diese Zahl zum ersten Mal gehört habe, so der Erzbischof von Sarajevo. „Leider ist die Situation so und wir alle sollen nach Möglichkeit helfen“, fügte er hinzu.
Majić, der vor seinem Amtsantritt als Bischof von Banja Luka bis Jahresanfang Caritasdirektor in der Diözese Mostar-Duvno gewesen war, beklagte den Mangel an Verständnis für die Nöte der Bevölkerung seitens staatlicher Stellen. „Wir hoffen, dass diese Frage gesetzlich geregelt wird, damit die Caritas noch mehr helfen kann“, zeigte er sich zuversichtlich.
Thema war auch die Sorge der Kirche angesichts der anhaltenden Abwanderung aus Bosnien-Herzegowina. Erzbischof Vukšić hatte diese vor wenigen Wochen auch in einem Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) als „größte Herausforderung“ bezeichnet.
Mit Bojan Ivešić (34) bekommt die Bischofskonferenz zudem einen neuen Generalsekretär, wie zum Abschluss der Beratungen mitgeteilt wurde. Er folgt mit September auf den bisherigen Generalsekretär Ivo Tomašević. Ivešić übernimmt auch die Führung des Pressediensts KTA. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)