Tschechien: Neuer Nuntius in Prag soll Konkordats-Verhandlungen vorantreiben
13. Dezember 2018
Der neue Nuntius in Tschechien, Erzbischof Charles Daniel Balvo, soll die Verhandlungen über einen Grundlagenvertrag zwischen der Tschechischen Republik und dem Hl. Stuhl zur Rechtsstellung der römisch-katholischen Kirche im Land vorantreiben. Die Verhandlung eines Konkordats zähle zu seinen „langfristig wichtigen Aufgaben“, sagte der Diplomat laut dem Presseportal der Tschechischen Bischofskonferenz vor Medienvertretern in Prag. Zuvor hatte Balvo Präsident Miloš Zeman sein Beglaubigungsschreiben als Apostolischer Nuntius überreicht.
Tschechien ist das einzige postkommunistische EU-Mitglied, das noch keinen gültigen Grundlagenvertrag mit dem Hl. Stuhl abgeschlossen hat. Anfang der 2000er Jahre war zwar ein Konkordatsvertrag ausgehandelt worden, das tschechische Parlament lehnte aber dessen Ratifikation ab. Der damalige Präsident Václav Klaus und ein Teil der Parlamentarier argumentierten mit einer angeblichen Privilegierung der katholischen Kirche gegenüber anderen Religionsgemeinschaften.Er sei mit der rechtlichen Materie besonders vertraut, weil er auf seinem letzten Posten als Nuntius in Kenia den Prozess eines ähnlichen Vertrags eingeleitet habe, erklärte Balvo gegenüber den Journalisten. In Tschechien wolle er auf der Arbeit seiner Vorgänger aufbauen und mit den Katholiken des Landes zusammenarbeiten. Schließlich seien sie „diejenigen, die hier leben und die Situation am besten kennen“, so der Erzbischof. Eile bestehe bei den Konkordatsverhandlungen nicht, sagte Balvo, der schon Mitte der 1990er Jahre als Nuntiaturrat an der Vatikanbotschaft in Prag tätig war.
Was den geistlichen Aspekt seines Wirkens betreffe, so komme er aktuell aus Afrika, wo die Religion für die Menschen sehr wichtig sei, in ein Land, von dem gesagt werde, dass es eines der atheistischsten Länder der Welt sei, erklärte Balvo gegenüber dem christlichen Sender TV Noe. Er betrachte seine Aufgabe als Dienst an Kirche und Gesellschaft. Ausgangspunkt seiner Spiritualität seien die Gedanken von Papst Franziskus sowie seine Erfahrungen in der Arbeit in der Pfarrseelsorge. „Dies ist die Grundlage, auf der ich für den Rest meines Lebens stehe“, hob der neue Nuntius in Tschechien hervor.
Charles Daniel Balvo wurde am 29. Juni 1951 in Brooklyn in den USA geboren. Seine Studien in Theologie, Bibelwissenschaft und Kirchenrecht absolvierte er am North American College in Rom, an der Catholic University of America in Washington D.C. sowie an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. Nach der Priesterweihe 1976 trat er 1987 in den diplomatischen Dienst des Hl. Stuhls ein und wirkte in der Folge an den Vatikanvertretungen in Ghana, Ecuador, Chile, Tschechien, Jordanien und Litauen. 2005 ernannte Johannes Paul II. Balvo zum Apostolischen Nuntius in Neuseeland sowie in zehn weiteren Ländern der Region und zum Apostolischen Delegaten für Ozeanien. Im gleichen Jahr wurde er auch zum Bischof geweiht. Seit 2013 war Balvo Nuntius in Kenia und im Südsudan. Zugleich wirkte er als „Ständiger Beobachter“ beim Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und dem Zentrum der Vereinten Nationen für menschliche Siedlungen (HABITAT) in Nairobi. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)
Tschechien ist das einzige postkommunistische EU-Mitglied, das noch keinen gültigen Grundlagenvertrag mit dem Hl. Stuhl abgeschlossen hat. Anfang der 2000er Jahre war zwar ein Konkordatsvertrag ausgehandelt worden, das tschechische Parlament lehnte aber dessen Ratifikation ab. Der damalige Präsident Václav Klaus und ein Teil der Parlamentarier argumentierten mit einer angeblichen Privilegierung der katholischen Kirche gegenüber anderen Religionsgemeinschaften.Er sei mit der rechtlichen Materie besonders vertraut, weil er auf seinem letzten Posten als Nuntius in Kenia den Prozess eines ähnlichen Vertrags eingeleitet habe, erklärte Balvo gegenüber den Journalisten. In Tschechien wolle er auf der Arbeit seiner Vorgänger aufbauen und mit den Katholiken des Landes zusammenarbeiten. Schließlich seien sie „diejenigen, die hier leben und die Situation am besten kennen“, so der Erzbischof. Eile bestehe bei den Konkordatsverhandlungen nicht, sagte Balvo, der schon Mitte der 1990er Jahre als Nuntiaturrat an der Vatikanbotschaft in Prag tätig war.
Was den geistlichen Aspekt seines Wirkens betreffe, so komme er aktuell aus Afrika, wo die Religion für die Menschen sehr wichtig sei, in ein Land, von dem gesagt werde, dass es eines der atheistischsten Länder der Welt sei, erklärte Balvo gegenüber dem christlichen Sender TV Noe. Er betrachte seine Aufgabe als Dienst an Kirche und Gesellschaft. Ausgangspunkt seiner Spiritualität seien die Gedanken von Papst Franziskus sowie seine Erfahrungen in der Arbeit in der Pfarrseelsorge. „Dies ist die Grundlage, auf der ich für den Rest meines Lebens stehe“, hob der neue Nuntius in Tschechien hervor.
Charles Daniel Balvo wurde am 29. Juni 1951 in Brooklyn in den USA geboren. Seine Studien in Theologie, Bibelwissenschaft und Kirchenrecht absolvierte er am North American College in Rom, an der Catholic University of America in Washington D.C. sowie an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. Nach der Priesterweihe 1976 trat er 1987 in den diplomatischen Dienst des Hl. Stuhls ein und wirkte in der Folge an den Vatikanvertretungen in Ghana, Ecuador, Chile, Tschechien, Jordanien und Litauen. 2005 ernannte Johannes Paul II. Balvo zum Apostolischen Nuntius in Neuseeland sowie in zehn weiteren Ländern der Region und zum Apostolischen Delegaten für Ozeanien. Im gleichen Jahr wurde er auch zum Bischof geweiht. Seit 2013 war Balvo Nuntius in Kenia und im Südsudan. Zugleich wirkte er als „Ständiger Beobachter“ beim Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und dem Zentrum der Vereinten Nationen für menschliche Siedlungen (HABITAT) in Nairobi. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)