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Slowakei/Tschechien: Prager Weihbischof Malý erhält slowakischen Staatsorden

25. Januar 2024

Dem Prager Weihbischof Václav Malý (73) ist ein hoher Staatsorden der Slowakei verliehen worden. Aus der Hand von Staatspräsidentin Zuzana Čaputová erhielt er am 14. Januar in Bratislava den Orden des Weißen Doppelkreuzes zweiten Grades, wie Radio Prag meldete. Malý gehörte zum tschechoslowakischen Dissidententum und den Akteuren der Samtenen Revolution 1989. Er ist eine von 33 Persönlichkeiten aus verschiedenen Teilen des gesellschaftlichen Lebens, die anlässlich des Jubiläums zur slowakischen Staatsgründung ausgezeichnet wurden.

Als einer von wenigen Priestern unterschrieb der 1950 geborene und 1976 geweihte Malý 1977 die Charta 77, die Gerechtigkeit und Freiheit in der Tschechoslowakei einforderte. Zudem war er Mitunterzeichner des sogenannten Prager Appells von 1985, der die Teilung Deutschlands als Hindernis auf dem Weg zur europäischen Einheit, zu Abrüstung und zur Befriedung des Kontinents thematisierte. Er erhielt Berufsverbot als Priester, wurde durch die Geheimpolizei verfolgt und 1979 zu sieben Monaten Gefängnis wegen „Republik-Subversion“ verurteilt.

1981/82 war Malý Sprecher der Oppositionsbewegung Charta 77. In der Samtenen Revolution im Herbst 1989 wurde er zu einer der Symbolfiguren. An der Seite des Schriftstellers und späteren Staatspräsidenten Václav Havel (1936–2011) moderierte er die entscheidenden Großdemonstrationen auf dem Wenzelsplatz. Trotz seiner großen Popularität ging Malý danach nicht in die Politik. Ende 1996 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof in der Erzdiözese Prag. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)