Slowakei: Neuer Militärbischof geweiht
Pavol Šajgalík ist am 18. Oktober in Bratislava zum Militärbischof der Slowakei geweiht worden. Der im Mai altersbedingt emeritierte Vorgänger František Rábek (76) nahm die Weihe des 60-jährigen Šajgalík vor. Auch Staatspräsident Peter Pellegrini und Verteidigungsminister Robert Kaliňák nahmen an dem Gottesdienst, der aus Platzgründen in einer Messehalle in Bratislava stattfand, teil. Unter den zahlreichen mitfeiernden Bischöfen war der Bischof des österreichischen Militärordinariats, Werner Freistetter. Am 19. Oktober nahm Šajgalík in einem festlichen Gottesdienst seine Bischofskirche, die 2009 errichtete Kathedrale zum heiligen Sebastian in Krasňany, einem Vorort von Bratislava, in Besitz.
Der neue Militärbischof der slowakischen Streitkräfte hat an der Universität Wien Pastoraltheologie studiert. Er ist künftig auch für die Seelsorge in Polizei und Justizwache in der Slowakei zuständig. In seinen ersten öffentlichen Äußerungen nannte Šajgalík als eine der größten Herausforderungen, „dass wir es schaffen, ein normales Leben nach schwierigen Zeiten zu starten“. In seiner Amtszeit könnte der Dialog von Kirche und Gesellschaft besonders im Fokus stehen. In der Slowakei wird die Rolle der Kirche im öffentlichen Raum derzeit aktuell diskutiert, wobei der Bischof des Militärordinariats eine wichtige Schnittstelle zwischen Kirche, Staat und Gesellschaft darstellt.
Der emeritierte Bischof Rábek war der erste Militärbischof der Slowakei. Das Militärordinariat war 2003 vom Papst errichtet worden. Laut Vatikan-Statistik erfüllen rund 80 Priester, sechs Ständige Diakone und 13 Ordensleute Aufgaben in der Militär- und Polizeiseelsorge.
Der aus Bratislava stammende Bischof Šajgalík schloss 1988 ein Elektrotechnik-Studium mit dem Ingenieur-Titel ab. Schon während des Studiums trat er 1986 – es waren die letzten Jahre des kommunistischen Regimes in der Tschechoslowakei – im Verborgenen in den Kapuzinerorden ein. Parallel dazu absolvierte er zwischen 1987 und 1989 heimlich ein Theologiestudium. Nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Regimes studierte er von 1990 bis 1995 Pastoraltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien, wo er 2014 auch seinen Doktortitel erwarb.
Nach der Priesterweihe 1993 übte Šajgalík eine Reihe von Funktionen im Kapuzinerorden aus. Er war in der slowakischen Kapuzinerprovinz unter anderem Provinzialberater, Sekretär und Ökonom, Guardian des Konvents und Rektor der Kirche im Zentrum Bratislavas sowie Vizeprovinzial. Ab 2004 wirkte er im Militärordinariat als Polizeikaplan in Bratislava und weiteren Funktionen. Von 2019 an war er Seelsorger der Slowakischen katholischen Mission in der Schweiz mit Sitz in Zürich. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)