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Publikationen

RGOW 3-4/2025: Bleibende Prinzipien. 50 Jahre Schlussakte von Helsinki

Die Schlussakte von Helsinki wurde am 1. August 1975 von 35 Staats- und Regierungschefs in der Finlandia-Halle unterzeichnet, doch den Wenigsten ist anlässlich ihres 50-jährigen Jubiläums zum Feiern zumute. Mit seinem Krieg gegen die Ukraine verstößt Russland fundamental gegen die in Helsinki festgelegten Prinzipien von der Unverletzlichkeit von Grenzen, der territorialen Integrität von Staaten und der friedlichen Regelung von Konflikten. Vor diesem düsteren Hintergrund an den KSZE-Prozess zu erinnern, bedeutet die bleibende Gültigkeit der Prinzipien von Helsinki zu betonen und sie gerade angesichts (neo-)imperialer Handlungsweisen zu verteidigen.

Der Schwerpunkt dieser Ausgabe liegt auf dem mutigen Eintreten von Dissidenten für Menschenrechte und Religionsfreiheit in den ehemals kommunistischen Ländern sowie deren Unterstützung durch Menschenrechtsorganisationen im Westen im Rahmen des internationalen Helsinki-Netzwerks. Mutige Frauen und Männer begannen in unfreien Ländern – u.a. in der Ukraine, Polen und Litauen – als freie Menschen zu handeln und veränderten so das gesamtgesellschaftliche Klima.

Polen-Analysen Nr. 344

Zum Verhältnis von Kirche und Staat

1. April 2025
Analyse, Dokumentation und Umfragen

 

Buch: Building the House of Wisdom

Sergij Bulgakov and Contemporary Theology: New Approaches and Interpretations

Barbara Hallensleben, Regula M. Zwahlen, Aristotle Papanikolaou, Pantelis Kalaitzidis (eds.)

Münster: Aschendorff Verlag 2024, 536 S.
ISBN 978-3-402-12061-3. € 75.–; CHF 101.–; open access

RGOW 2/2025: Standortbestimmung. Ukraine - Belarus

Zu Beginn des vierten Jahres des russischen Großangriffs auf die Ukraine unternehmen wir einmal mehr eine Standortbestimmung. Diese steht unter dem Zeichen einer dramatischen neuen außenpolitischen Lage: Die erneute Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten lässt die einen auf neue überraschende Wendungen hoffen, die anderen eher skeptisch in die Zukunft blicken. Der sog. „Trump-Faktor“ und sein Versprechen, den Krieg schnell zu beenden, mischt auch die innenpolitischen Debatten in der Ukraine auf.

Eine Standortbestimmung bezüglich Belarus nach den Pseudo-Präsidentschaftswahlen Ende Januar 2025 fällt ebenfalls ernüchternd aus. Trotz sporadischer Begnadigungen behandelt Lukaschenka weiterhin zahlreiche politische Gefangene als Manövriermasse. Einen Gegenentwurf im Mikroformat zur belarusischen Gesellschaft im Würgegriff eines Diktators stellt die neue orthodoxe belarusische Gemeinde im Litauischen Exarchat des Ökumenischen Patriarchats dar.

OWEP 1/2025: Menschen und Würde

Das Prinzip der Unantastbarkeit der Würde des Menschen ist allgegenwärtig. Über sie wird aus verschiedenen Perspektiven gesprochen: Aus christlicher Sicht wurzelt sie in der Gottesebenbildlichkeit, aus philosophischer Sicht bildet sie einen Grundpfeiler moralischer Werte, rechtlich ist sie in Dokumenten wie der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte verankert. Heutzutage scheint es fast selbstverständlich, jedem Menschen diese Würde zuzuerkennen. Sie zu schützen, ist aber weitaus schwieriger. In Kriegen, Ausbeutung oder Diskriminierung zeigt sich, wie verletzlich sie ist.

RGOW 1/2025: Träume und Alpträume: Analysen aus Rumänien und dem Südkaukasus

Georgien erlebt – wieder einmal – turbulente Zeiten. Die Parlamentswahlen im Oktober 2024 waren von Manipulationen überschattet. Die bisherige Regierungspartei Georgischer Traum, die sich selbst zur Wahlsiegerin erklärt hat, hat angekündigt, die Beitrittsverhandlungen mit der EU bis 2028 auszusetzen. Für viele Georgier, die von einer europäischen Zukunft ihres Landes träumen, ist dies ein Alptraum. Seit mehreren Wochen protestieren sie gegen das zunehmend autoritär agierende Regime.

In einem Alptraum ganz anderer Art befindet sich Armenien nach der Eroberung von Berg-Karabach durch Aserbaidschan und der Flucht der dortigen armenischen Bevölkerung, die die Opposition Ministerpräsident Nikol Paschinjan anlastet. Dagegen wähnt sich das Aliyev-Regime in Aserbaidschan im Aufwind und begegnet den vereinzelten sozialen Protesten im Land mit noch stärkeren Repressionen. Ein Blick vom Südkaukasus über das Schwarze Meer nach Rumänien zeigt, dass auch dort die Zeichen auf Krise stehen.

Religions/Special Issue: The Sacred Battlefields of the Eastern Europe

The Role of Orthodox Christianity in Geopolitics
Gastherausgeber: Tornike Metreveli, Emil Bjørn Hilton Saggau

Mit Beiträgen von Cyril Hovorun, Daniela Kalkandjieva, Mikhail Suslov, Emil Hilton Saggau, Pål Kolstø und Bojidar Kolov

Alle Beiträge in Open Access

Neuauflage: Die Orthodoxie

Die Lehre der orthodoxen Kirche

Sergij Bulgakov
(Übersetzung: Thomas Bremer)
Paulinus-Verlag 2024, verbesserte Neuauflage
ISBN 978-3-7902-1464-2

ZOiS Report 6/2024: War and Religion: Views from Within Ukraine’s ‘Russian’ Church

Andriy Fert

Russia’s war against Ukraine has changed Ukraine’s religious landscape. Due to its ties to the Russian Orthodox Church, the Ukrainian Orthodox Church (UOC), once the biggest Christian denomination in the country, has faced declining membership, public scrutiny and restrictive government policies.

This report focuses on the perspectives of rank-and-file UOC members regarding public disapproval of their church. Based on qualitative interviews conducted with priests and parishioners in nine parishes in 2024, it provides insights into the mood within the UOC and its members’ (un)willingness to change their religious practices and affiliation against the backdrop of growing anti-Russian sentiment in Ukrainian society

RGOW 12/2024: Verortung . Griechisch-katholische Kirchen im östlichen Europa

Die katholischen Ostkirchen geraten eher selten in den Blick. Mit katholischen Ostkirchen sind Kirchen eigenen Rechts („sui iuris“) gemeint, die ostkirchlichen theologischen Traditionen und liturgischen Riten folgen, aber im Laufe der Geschichte eine „Union“ mit dem römischen Stuhl eingegangen sind. Im östlichen Europa lassen sich eine ganze Reihe dieser katholischen Ostkirchen an der Schnittstelle von östlichem und westlichen Christentum verorten.

Im 20. Jahrhundert haben diese Kirchen ein dramatisches Schicksal erlebt: Unter den sozialistischen Regimen waren sie Verfolgungen und Repressionen ausgesetzt, zumeist wurden sie sogar verboten und mit den orthodoxen Kirchen zwangsvereinigt. Erst mit dem politischen Umbruch 1989/90 konnten die griechisch-katholischen Kirchen wieder in die Öffentlichkeit zurückkehren. Ein besonderes Augenmerk gilt der zahlenmäßig größten katholischen Ostkirche, der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche (UGKK), die sich wie alle Kirchen und Religionsgemeinschaften in der Ukraine mit dem russischen Angriffskrieg konfrontiert sieht.