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RGOW 11/2025: Brüche und Aufbrüche. Orthodoxie und Ökumene

Das Eis war gebrochen, als der orthodoxe Patriarch Photios von Alexandrien vor 100 Jahren zum Abschluss der ersten ökumenischen Weltkirchenkonferenz 1925 in Stockholm das heute 1700 Jahre alte christliche Bekenntnis von Nizäa auf Griechisch betete. Heute stellt die Sechste Weltkonferenz für Glauben und Kirchenverfassung des Ökumenischen Rats der Kirchen in vielen Fragen Einigkeit fest, doch sei das Zeugnis vom Glauben an „die Heilung und Versöhnung der Völker und Gottes wunderbarer Schöpfung“ angesichts von Spaltung und Polarisierung, Gewalt und Krieg umso dringlicher.

Innerhalb der Orthodoxie herrscht heute eine neue Eiszeit: Das Moskauer Patriarchat hat 2018 die eucharistische Gemeinschaft mit dem Ökumenischen Patriarchat einseitig abgebrochen und unterstützt seit 2022 Russlands Krieg gegen die Ukraine mit Wort, Gebet und Tat. Das lähmt zahlreiche ökumenische Errungenschaften und Projekte. In dieser Situation sind informelle Begegnungen und Zeugnisse für den ökumenischen Dialog von großer Bedeutung.

Abstracts aller Texte, zwei Beiträge im Volltext, Buchbesprechungen und Hinweise zur Bestellung unter www.rgow.eu

Leseprobe: Andrej Jeftić: "In Nizäa wurde eine Grammatik des Glaubens formuliert"

 

INHALT
ORTHODOXIE UND ÖKUMENE
Dimitrios Keramidas
Universalität und Nationalismen. Innerorthodoxe Herausforderungen der Ökumene

Regula M. Zwahlen
Doppeltes Jubiläum. Ökumenische Aufbrüche in Stockholm und Paris

Andrej Jeftić
„In Nizäa wurde eine Grammatik des Glaubens formuliert“

Jennifer Wasmuth
Innerorthodoxe Konflikte und internatio-naler lutherisch-orthodoxer Dialog

Andrej Desnitsky
Ökumene nach der Ökumene. Wie weiter im Dialog mit der Russischen Orthodoxen Kirche?

Johannes Oeldemann
Kritische Stimmen. Ein Bekenntnis russisch-orthodoxer Christen gegen den Krieg

Roman Fihas
Kirchliche Identität und Ökumene. Wie der Krieg die Kirchen in der Ukraine verändert

Sergii Bortnyk
Gegenläufige Entwicklungen. Ökumenische Beziehungen in der Ukraine

Grzegorz Giemza
„Versöhnung in Europa“ – ein ökumenisches Projekt in Mittel-und Osteuropa

BUCHBESPRECHUNGEN
Dietmar Schon (Hg.)
„Nicht Konkurrenten, sondern Brüder …“

Ksenia Luchenko
Mit guten Absichten. Die Russische Kirche und Macht von Gorbatschow bis Putin

Sergij Bulgakov
Die Weisheit Gottes

Ana Siljak (ed.)
Religion and Secular Modernity