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Griechenland: Kritik an Moschee-Umwandlung der Istanbuler Chora-Kirche

29. Mai 2024

Die Orthodoxe Kirche von Griechenland hat die jüngste Umwandlung der Chora-Kirche in Istanbul in eine Moschee kritisiert, wie der Pro Oriente-Informationsdienst am 17. Mai 2024 berichtete. In einer Erklärung der Ständigen Synode der Kirche, die dieser Tage unter dem Vorsitz von Erzbischof Hieronymos (Liapis) in Athen tagte, zeigten sich die Bischöfe zutiefst besorgt. Sie wiesen darauf hin, dass die Entscheidung der türkischen Regierung in Zusammenhang mit mehreren gleichartigen Vorgängen der vergangenen Jahre zu sehen sei: die Hagia Sophia in Istanbul (2020), die Hagia Sophia von Trapezunt (2013) und die Hagi Sophia von Nizäa/Iznik (2011) wurden ebenfalls bereits in Moscheen umgewandelt.

Die historischen christlichen Monumente würden damit von einer Stätte des Weltkulturerbes in ein „Symbol der Machtausübung“ umgewandelt, das für Trennung und Spaltung stehe, hielten die orthodoxen Bischöfe Griechenlands fest.

Die für ihre Fresken weltberühmte Kirche Sankt Salvator in Chora wurde Anfang Mai in eine Moschee umgewandelt. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan erklärte die Kirche zur „Moschee von Kariye“, in der Muslime fortan beten können. Zuvor war sie 79 Jahre lang als Museum genutzt worden. Die Kirche im Nordosten des antiken Stadtzentrums von Konstantinopel, heute Istanbul, gilt als eines der wichtigsten Beispiele byzantinischer Sakralarchitektur weltweit.

Sankt Salvator in Chora (wörtlich: auf dem Lande) geht auf ein Kloster aus dem 6. Jahrhundert zurück, das im 12. Jahrhundert um die Kirche erweitert wurde. Nach der osmanischen Eroberung Konstantinopels 1453 wurde die Kirche ab 1511 in eine Moschee umgewandelt. Die Fresken, die unter anderem die Menschwerdung Christi als Erlöser der Welt zeigen, wurden mit Kalk abgedeckt, aber nicht zerstört.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche umfangreich durch US-amerikanische Experten restauriert und ab 1945 als Museum genutzt. Dieser Status ist seit vier Jahren aufgehoben. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)