Mehr als 6000 Frauen haben sich Ungarn an einer Ordens-Initiative beteiligt, die dazu beitragen soll, Charismen von Frauen in der Kirche zu stärken. Organisiert von den Schwestern der Ordensgemeinschaft Herz Jesu, nahmen die Frauen im Marienmonat Mai an 30-tägigen Online-Exerzitien teil, um im Blick auf das Beispiel der Gottesmutter Maria Gottes Botschaft für den persönlichen Alltag greifbar zu machen, wie Oberin Melinda Suller SJC im Gespräch mit Kathpress berichtete. Die Initiative blieb dabei nicht im Internet: Mehrere Hundert Teilnehmerinnen nahmen an einem Eröffnungsgottesdienst mit Weihbischof Levente Balázs Martos und einer Abschlusswallfahrt am 4. Juni in Ungarns ältestem Marienwallfahrtsort Bodajk teil. Außerdem wurden Gebetsgruppen zur Fortsetzung organisiert.

Oberin Suller sieht eine starke Verunsicherung unter Frauen, die „zahlreichen Wirkungen und Erwartungen ausgesetzt“ seien. „Sie müssen sich in verschiedenen Rollen, als Ehefrau, Mutter und Berufstätige, behaupten. Sie sind oft überlastet, pendeln zwischen Arbeit, Familie und Haushalt – sowohl die Gesundheit, als auch die eigene Spiritualität leidet darunter“, sagte die Ordensfrau. „Frauen geben ständig, sei es Zuhören oder Geborgenheit – deswegen brauchen sie auch Quellen der Erneuerung“, so Suller.

Auch in Ungarn werde die Kirche von Frauen getragen, die in vielen Bereichen des kirchlichen Lebens aktiv sind, sagte die Ordensoberin. Suller verwies dazu auf Bereiche wie Caritas, Familienpastoral, Religionsunterricht oder Pflegedienste, und auch die Begleitung von Menschen in Trauer, Krankheit, Tod.

Die Schwesterngemeinschaft vom heiligen Herzen Jesu wurde 1921 in Ungarn vom Jesuitenpater Ferenc Biro gegründet und folgt der ignatianischen Spiritualität. Die Ordensfrauen übernehmen eine Vielzahl von Aufgaben, darunter Religionsunterricht, Frauenbildung sowie im Bereich des Medienapostolats. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)