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Tschechien: Prager Kardinal warnt vor Migration

20. März 2017

Der Erzbischof von Prag, Dominik Kardinal Duka, hat örtlichen Medienberichten zufolge eine „unvorbereitete und perspektivlose Migration“ kritisiert. Diese könne den „Zerfall der ganzen Gesellschaft“ zur Folge haben. „Die Erfahrung und die aktuelle Situation der Einwanderung in die Länder Westeuropas sind eine Warnung“, sagte Duka, der auch Vorsitzender der Tschechischen Bischofskonferenz ist.

Kritisch zur Migration aus islamischen Ländern äußerte sich auch der Vorsitzende der Slowakischen Bischofskonferenz, Erzbischof Stanislav Zvolenský von Bratislava. Europa habe in den vergangenen Jahren eine Reihe brutaler Terroranschläge von islamistischen Attentätern erlebt, und „diese Tatsache kann logisch zur Schlussfolgerung führen, dass solche Gewalttaten wahrscheinlicher sind, je größer die muslimische Gemeinschaft ist.“ Christen seien jedoch verpflichtet, Armen und Kriegsopfern zu helfen, so der Erzbischof weiter. Diese Hilfe solle hauptsächlich in den Ländern geleistet werden, „in denen diese Probleme entstehen“. Bei der Suche nach einer geeigneten Form des Zusammenlebens mit Muslimen dürfe nicht vergessen werden, „dass sich das Christentum mit dem Islam trotz aller Bemühungen um Dialog im permanenten Konflikt befindet“. Sowohl die Slowakei als auch Tschechien haben bislang keine muslimischen Kriegsflüchtlinge aus Syrien und dem Irak aufgenommen. Die Slowakei nahm lediglich christliche Flüchtlinge aus der Region auf.

Der Warschauer Kardinal Kazimierz Nycz hingegen hat Polens Regierung zur Aufnahme syrischer Kriegsflüchtlinge aufgerufen. In einem Hirtenbrief zur Fastenzeit fordert er einen „humanitären Korridor“ für „einige Hundert Flüchtlinge, die dringend Hilfe brauchen“. „Selbstverständlich ist dafür die Offenheit der Regierung notwendig, und auf diese warten wir“, so der Erzbischof. Bislang lehnt die nationalkonservative Regierung in Warschau die Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Nahen Osten ab, obwohl etwa die Caritas ein entsprechendes Hilfsprogramm aufgelegt hat. Die Regierung begründet dies damit, dass sie nicht garantieren könne, dass von den Flüchtlingen keine Gefahr für das Land ausgehe. Auch der Aufnahme syrischer Waisenkinder stimmte sie bislang nicht zu. Polens Caritas hatte im Oktober in Syrien und im Libanon ein Hilfsprogramm für Flüchtlinge begonnen. Dank einer Spendenaktion erhielten bislang etwa 1 700 Flüchtlingsfamilien in beiden Ländern Nahrungsmittel, ärztliche Versorgung und Bildungsangebote. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)