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Lettland: Politiker würdigen das Engagement von Patriarch Bartholomaios für die Ukraine

25. September 2025

Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios ist auf Einladung des lettischen Präsidenten zu einem zweitägigen Besuch nach Lettland gereist. In Riga traf er Präsident Edgars Rinkēvičs, Ministerpräsidentin Evika Siliņa und die Parlamentspräsidentin Daiga Mieriņa. Im Gespräch mit dem Präsidenten am 12. September ging es um das Fördern von Dialog, Frieden und Kooperation im Baltikum. Rinkēvičs betonte die starke ökumenische Tradition zwischen den größeren christlichen Konfessionen im Land sowie die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen dem Staat und den Kirchen. Er würdigte zudem Barthlomaios‘ entschiedene Haltung gegen Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Ministerpräsidentin Evika Siliņa dankte Bartholomaios für seine „unerschütterliche Unterstützung für die Ukraine“ und eine unabhängige Kirche. Die Parlamentspräsidentin Daiga Mieriņa würdigte ebenfalls die entschiedene Haltung des Ökumenischen Patriarchen gegen Russlands Krieg und seine Bemühungen für Friedensprozesse weltweit. Sie betonte Lettlands Entschlossenheit, Russlands Verbrechen in der Ukraine, darunter Menschenrechtsverletzungen und die Entführung von Kindern, international anzuprangern. Russlands Vorgehen zeige, dass es kein Interesse an Frieden habe, sondern seine Ziele mit Gewalt erreichen wolle.

Patriarch Bartholomaios verurteilte Russlands Angriff und bezeichnete dessen Unterstützung durch die Leitung der Russischen Orthodoxen Kirche (ROK) als inakzeptabel. Er betonte die Rolle der Kirche als Agentin des Friedens. In seinem Besuch sah er eine Gelegenheit, historische Verbindungen zu erneuern und die Zusammenarbeit zum Wohl der Gläubigen und der ganzen Gesellschaft zu stärken.

Am 13. September hielt Bartholomaios nachmittags einen Vortrag and der Universität Riga mit dem Titel „Die Kirche angesichts der ökologischen Krise heute: Wissenschaft, Ethik, gemeinsames Handeln“. Am Morgen gab es einen ökumenischen Gottesdienst in der Kathedrale von Riga, bei dem Bartholomaios über das „zeitlose Bedürfnis nach Einheit“ angesichts des 1700. Jahrestags des Konzils von Nicäa sprach. Nach dem Gottesdienst gab es einen Empfang, damit sich die Religionsvertreter informell austauschen konnten.

Die orthodoxe Kirche in Lettland unterstand bis vor kurzem dem Moskauer Patriarchat. An einem Landeskonzil im Oktober 2022 beschloss die Kirche mit großer Mehrheit ihre Unabhängigkeit von der ROK und änderte ihr Statut entsprechend. Im August 2023 wurde erstmals ein lettischer Bischof ohne Genehmigung des Moskauer Patriarchats geweiht. (NÖK)