Estland: EELK in Zahlen
Am 18. April 2023 berichtete Erzbischof Urmas Viilma auf der Synode der Estnischen-Evangelisch-Lutherischen Kirche (EELK) über die Situation der Kirche anhand der neuesten Statistiken. 2022 gab es insgesamt 148'736 Gemeindeglieder in 163 Gemeinden (aus sechs Gemeinden lag kein Zahlenmaterial vor), davon 22'241 wahlberechtigte Vollmitglieder. Im Jahr 2021 waren es 4400 Mitglieder bzw. 1300 Vollmitglieder mehr. Dagegen sind die Zahlen der Gottesdienste sowie der daran teilnehmenden Personen gestiegen. Es gibt auch mehr Ehrenamtliche, die in der Kirche mitwirken.
Als eine positive Entwicklung führte Viilma aus, dass es der EELK zunehmend gelingt, ihre Arbeit selbst zu finanzieren. Von den 13 Millionen Gesamteinnahmen der Kirche im Jahr 2022 stammten nur noch 773'000 aus dem Ausland. Etwa ein Drittel der Einnahmen wurde für Gehälter, ein weiteres Drittel für die Sanierung von Gebäuden ausgegeben. Angesichts der stark gestiegenen Ausgaben für Strom und Heizung seien die Gemeinden gut zurechtgekommen, so Viilma.
Besonders beachtlich ist die Rolle der Kirchgemeinden im kulturellen Leben des Landes. Fanden in Estland mit dem Ausklang der Corona-Pandemie 2021 insgesamt mehr als 3000 Konzerte statt, waren es 2022 allein in den Kirchen über 1500 Konzerte. Der Eintritt bei den meisten Kirchenkonzerten war kostenlos bzw. gegen eine Spende. Damit leisten Kirchengemeinden einen wichtigen Beitrag, Kultur allen Bevölkerungsgruppen einkommensunabhängig und auch auf dem Land zugänglich zu machen. „Unsere Kirchenmusiker brauchen Anerkennung“, legte der Bischof angesichts dieser beeindruckenden Zahlen den Synodalen ans Herz. (Quelle: www.gustav-adolf-werk.de, 21. April 2023)