Weißrussland: Protestanten fordern Verbot von „LGBT-Propaganda“
Die Vorsteher mehrerer evangelischer Kirchen haben sich für ein Verbot von „LGBT-Propaganda“ in Weißrussland ausgesprochen. In einem Schreiben an Präsident Alexander Lukaschenko vom 15. August legten sie die Position der evangelischen Christen zu den sich ihrer Ansicht nach häufenden Fällen der „Propaganda von LGBT-Kultur“ in der weißrussischen Gesellschaft und Jugend dar.
„Wir schlagen vor, die Frage der Verabschiedung eines Gesetzes über das Verbot der Propaganda der Homosexualität und anderer Formen nicht-traditionellen sexuellen Verhaltens, vor allem gegenüber Minderjährigen zu erörtern, und dabei die Familie als rechtlichen Bund eines Mannes und einer Frau mit ihren leiblichen oder sich unter ihrer Vormundschaft befindlichen Kindern zu definieren. Die Einführung eines Gesetzes zum Verbot der Propaganda der Homosexualität und anderer Formen nicht-traditionellen sexuellen Verhaltens erlaubt es, die Propaganda und das Aufdrängen sexueller Lasterhaftigkeit in der Gesellschaft, besonders bei Kindern und der Jugend, nicht zuzulassen und schützt auch das Recht der Eltern auf die Erziehung der Kinder in einer sittlich gesunden Umgebung“, heißt es in dem Schreiben. Die Bischöfe sind überzeugt, dass die Position der evangelischen Gläubigen im Land, die in Weißrussland über 1200 Gemeinden bilden, von der Regierung beachtet werden wird.
Das Statement unterschrieben haben die Vorsteher der Vereinigten Kirche der evangelischen Christen, Sergej Zvor, des Bundes der Evangeliumschristen-Baptisten, Leonid Michovitsch, der Gemeindevereinigung der Christen des vollen Evangeliums, Leonid Voronenko, und der Leiter der Kirche der Siebenten-Tages-Adventisten, Vjatscheslav Butschnev. Das Schreiben beinhaltet auch die Unterstützung für ein Gesetz über das Verbot von „LGBT-Propaganda“ gegenüber Kindern, Jugendlichen und der Jugend.
In Russland ist ein ähnliches Gesetz bereits seit 2013 in Kraft, das positive Äußerungen über Homosexualität in Gegenwart von Minderjährigen unter Strafe stellt. 2017 hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte Russland wegen dieses Gesetzes verurteilt, da es Schwulenfeindlichkeit fördere und gegen Meinungsfreiheit und das Diskriminierungsverbot verstoße. (NÖK)