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Call for Papers: Review of Ecumenical Studies 1/2023

Die Dynamik von Tradition und Freiheit in der byzantinischen Liturgie
40 Jahre nach Alexander Schmemann

Obwohl Alexander Schmemann nicht den Anspruch hatte, ein „Gelehrter“ zu sein, ragt er durch seine Genialität und seine prophetische Vision vom liturgischen Leben der Orthodoxen Kirche aus dem Kreis der bekannteren Gelehrten heraus. Mit kritischem Blick auf sein Werk fanden und finden Gelehrte nach seiner Zeit jedoch verschiedene Ungenauigkeiten, Anachronismen oder Fehler. Einige seiner Ideen werden, vor allem in mehrheitlich orthodoxen Ländern, oft noch immer als „gefährliche liberale Neuerungen“ angesehen. Diese Urteile rühren jedoch aus der Sicht Schmemanns von einem Missverständnis der eschatologischen und pastoralen Dimension der Liturgie her. Weiters scheinen sie auch mit einer zu intensiven, ja eingeschränkten Beschäftigung mit dem Typischen und der Form der Riten und Gesten zu tun haben, welche Pater Alexander in andere, in freier Weise angegangen ist, indem er sich nicht auf den Prozess, sondern auf die Endgültigkeit konzentrierte.

In einem Interview aus dem Jahr 2013 sagte Robert Taft über Schmemann: „Pater Alexander war ein charismatischer Mann (...). Die Resonanz, die sein Werk bis heute hervorruft, würde ich «das Schmemann-Phänomen» nennen. Heutzutage ist es praktisch unmöglich, einen Vortrag über die Liturgie oder das Leben der Kirche zu hören, ohne ein Zitat oder eine Idee von Schmemann zu hören. In dieser Hinsicht ist er in der Tat unvergleichlich.“

Im Jahr 2023 jährt sich der Todestag von Alexander Schmemann (1921-1983) zum 40. Mal. Er hatte eine führende Rolle in der russischen Orthodoxie im Exil inne, war Professor für Liturgie und Kirchengeschichte und Autor zahlreicher Bücher und Artikel, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden.

Diese Nummer der Zeitschrift Review of Ecumenical Studies (RES) ist der komplexen Persönlichkeit und dem Vermächtnis von Alexander Schmemann gewidmet. Im weiteren Sinne laden wir die Autoren ein, über die ständige Spannung zwischen Wort und Geist, zwischen Alt und Neu, zwischen Tradition und Freiheit in der liturgischen Praxis und in den liturgischen Studien im orthodoxen Umfeld nachzudenken.

Guest-Editor: Priestermönch Petru Pruteanu

Einsendeschluss: 15. November 2022

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Die Beiträge werden in deutscher oder englischer Sprache veröffentlicht und unterliegen den folgenden redaktionellen Richtlinien: http://www.res.ecum.ro/guidelines/

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