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Ausstellung: Mit Volldampf in die Katastrophe

Karikaturen aus Ost- und Westeuropa zur Umwelt- und Klimakrise

15. Juli - 11. September 2021
Diözesanhaus Vierzehnheiligen
Bad Staffelstein

 

Ausstellung mit 77 Karikaturen
Die Frage nach der Bedeutung der Schöpfung und unserer Verantwortung für sie haben wir europäischen Künstlerinnen und Künstlern aus Ost und West gestellt. Wie sehen sie die Situation in ihrem Land? Herausgekommen ist die bunte und vielfältige Antwort „Mit Volldampf in die Katastrophe?“ Die Zeichnungen belegen, wie unterschiedlich die wirtschaftlichen Realitäten und gesellschaftlichen Prägungen sind und wie verschieden ihre Wahrnehmungen und Ausdrucksformen. Dennoch eint alle die Sorge um das „gemeinsame Haus“, wie Papst Franziskus die Erde in seiner Enzyklika „Laudato sí“ nennt. So möchte diese Ausstellung dazu einladen, das Thema aus verschiedenen Perspektiven zu sehen und besonders die Sicht unserer östlichen Nachbarn dazu neu wahrzunehmen.

Über die Ausstellung
Die Ausstellung wurde vom Referat Weltkirche im Erzbistum Bamberg gemeinsam mit Renovabis konzipiert. Sie wird anlässlich der Eröffnung der Renovabis-Pfingstaktion 2021 im Erzbistum Bamberg gezeigt, deren Leitwort dem Schöpfungspsalm 104 entnommen ist: „DU erneuerst das Angesicht der Erde“. Daran anschließend soll sie als Wanderausstellung in Deutschland, aber auch in verschiedenen Ländern Mittel- und Osteuropas gezeigt werden und damit einen Beitrag zum Dialog über dieses wichtige Thema leisten.

Hintergrund
Zwischen Müllbergen, Kahlschlag und "Green Deal" - Umwelt- und Klima-Herausforderungen Osten Europas
Hoher Schadstoffausstoß der Kohlekraftwerke im bulgarischen Ostmariza, illegale Abholzung in der Ukraine oder Rumänien und wilde Müllkippen in Albanien – das sind nur einige Beispiele für die teils gravierende Schädigung der Umwelt im Osten Europas. Jedoch ist einiges in Bewegung: Vielerorts machen Umweltschützer, oft unter persönlichem Risiko, das Agieren von Politik und Industrie öffentlich. Die östlichen EU-Staaten haben den Weg zum umwelt- und klimafreundlichen Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft längst beschritten. Sie profitieren dabei vom Green Deal, stehen aber wegen starker Kohleabhängigkeit oder hoher Energieverluste bei ungedämmten Gebäuden vor weitaus größeren Herausforderungen als westliche Länder. Letzteres gilt auch für die ost- und südosteuropäischen Länder jenseits der EU, die zur Entwicklung von umwelt- und klimafreundlicher (Land-)Wirtschaft, Mobilität oder Bauweise ebenfalls Unterstützung benötigen.

Engagement der Kirchen und Renovabis-Projektförderung
Die Kirchen bringen gute Voraussetzungen mit, um die Prinzipien der Nachhaltigkeit und Schöpfungsverantwortung in die Breite der Gesellschaft zu tragen. Das ist angesichts gesellschaftlicher aber auch innerkirchlicher Akzeptanzschwierigkeiten und der Existenzsorgen vieler Menschen im Osten Europas nicht leicht. Dennoch entstehen Graswurzel-Aktivitäten, die von Renovabis ebenso gefördert werden wie Umwelt-Bildung oder energieeffizientes Bauen. „Es erledigt sich nicht von selbst“ sagt die Jugendkommission der griechisch-katholischen Kirche in der Ukraine und regt Kinder und Jugendliche zu nachhaltigem Handeln an - bereits die Hälfte der Lemberger Schulen wurde mit Recycling-Mülleimern ausgestattet. Ein kleines Kloster im nordalbanischen Skhodra entwickelte eine einfache Lösung für ein großes Problem: eine Müllabfuhr per Pferdewagen. Beim Warschauer „Klub der katholischen Intelligenz“ ist Bildung für eine nachhaltige Gesellschaft integraler Bestandteil der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.

Mehr Informationen zur Ausstellung