Serbien: Gazprom finanziert Mosaike in Belgrader Sveti Sava-Kathedrale

04. April 2019

Der russische Energiekonzern Gazprom will die Innenausstattung der Sveti Sava-Kathedrale in Belgrad weiter finanziell unterstützen. Dazu hat das staatliche Unternehmen mit der Serbischen Orthodoxen Kirche (SOK) am 23. März ein Abkommen über 6 Mio. Euro unterzeichnet. In erster Linie soll mit dem Geld die Ausstattung des Kircheninneren – insbesondere Mosaike für den Altar – finanziert werden. Unterzeichnet wurde das Abkommen vom serbischen Patriarchen Irinej und der Direktorin des Fonds für soziale Initiativen von Gazprom, Olga Andreeva.

Die Redner betonten an der feierlichen Zeremonie die „kulturelle Nähe“ zwischen Serben und Russen und die Wertschätzung des jeweils anderen Volks und der Beziehung zueinander. Als symbolisch sah die russische Regierungsvertreterin das Datum der Unterzeichnung, die praktisch mit dem 20. Jahrestag des Beginns des NATO-Angriffs auf die damalige Bundesrepublik Jugoslawien zusammenfiel. Die Erinnerung an die Ereignisse veranlasse zu einer besonders emotionalen und verantwortungsvollen Haltung zur Erhaltung der „unerschütterlichen Werte des Friedens, der Akzeptanz und gegenseitigen Achtung“.

Die Russische Orthodoxe Kirche (ROK) und ihre Gläubigen seien in „jenen schrecklichen Tagen mit dem Herzen“ bei ihren serbischen Glaubensbrüdern gewesen, betonte Erzpriester Nikolaj Balaschov, stellvertretender Leiter des Außenamtes der ROK. Die Kathedrale, die über mehrere Generationen gebaut werde, sei zu einem Sinnbild des spirituellen Heims der serbischen Orthodoxie und ein Symbol für die Wiedergeburt des Glaubens geworden. Es sei eine große Ehre für Russland, an der Ausstattung „dieser erhabenen Kathedrale“ beteiligt zu sein. Zudem sei der Altar der „wichtigste und heiligste Teil“ einer orthodoxen Kirche, er sei überzeugt, dass die Bindung zwischen den beiden Staaten und Kirchen einen ebenso wichtigen Platz einnehme.

Patriarch Irinej bezeichnete die Unterzeichnung als historischen Moment. Russland und Serbien verbinde nicht nur Freundschaft, sondern auch „der Glaube sowie das historische und kulturelle Erbe“, das kleine serbische Volk habe sein „kleines Boot“ immer an das „große russische Schiff“ gebunden. Die vollendete Kathedrale werde sowohl Serbien als auch Russland gehören, sie sei ein „Wunder des Glaubens“, das dem „Ruhm der Orthodoxie“ dienen werde, sagte Irinej weiter.

Bereits das Mosaik in der Kuppel der Kathedrale, das im Februar 2018 enthüllt wurde, war von Gazprom finanziert worden. Die Sveti Sava-Kathedrale ist eine der größten orthodoxen Kirchenbauten weltweit. Begonnen wurde der Bau in den 1930er Jahren, nach einer Unterbrechung während der sozialistischen Zeit wurde er 1985 wieder aufgenommen. Seit 2004 sind die Arbeiten am Außenbau abgeschlossen, der Innenausbau ist jedoch noch nicht zu Ende. (NÖK)