Griechenland: Erzbischof wirft Türkei Instrumentalisierung von Flüchtlingen vor

17. September 2020

Nach dem verheerenden Brand im Flüchtlingslager Moria hat der Athener Erzbischof Hieronymos der griechischen Regierung die Unterstützung der orthodoxen Kirche zugesichert. Kirchliche Einrichtungen stünden für alle Erfordernisse zur Verfügung, betonte das Oberhaupt der Kirche von Griechenland in einer von der halbstaatlichen Athener Nachrichtenagentur Ana-mpa veröffentlichten Erklärung. Gleichzeitig warf Hieronymos der Türkei eine „unmoralische und unmenschliche Instrumentalisierung und Ausnutzung verzweifelter Flüchtlinge“ vor.

Das Vorgehen Ankaras beleidige „das religiöse Gefühl der Christenheit und besonders der Orthodoxen“, so der Erzbischof. Die EU müsse endlich „ihre Pflicht erfüllen und wirksam ihre eigenen Ostgrenzen sichern“ – und zwar stets unter Achtung der Würde eines jeden Menschen, wie Hieronymos hinzufügte.

Griechenland wirft der türkischen Regierung vor, wieder gezielt Flüchtlinge über die Grenze zu schicken. Die Flüchtlingskrise verschärft die ohnehin vorhandenen Spannungen zwischen den beiden Ländern im Streit um Seegrenzen und die Förderung von Bodenschätzen im Mittelmeer. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)