Ukraine: Poroschenko erwartet Anerkennung der ukrainischen Autokephalie

14. August 2017
Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko erwartet vom Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel die Anerkennung der ukrainischen Autokephalie. Poroschenko äußerte sich anlässlich des „Tags der Taufe der Rus‘“ am 28. Juli und erklärte, Großfürst Vladimir habe den Glauben von der Kirche Konstantinopels empfangen, die deshalb bis heute die Mutterkirche der Ukraine sei. Daher erwarte die Ukraine von dieser die Anerkennung ihrer Autokephalie.

Die Ukrainische Orthodoxe Kirche–Moskauer Patriarchat (UOK-MP) hat den diesjährigen „Tag der Taufe der Rus‘“ mit umfangreichen Feierlichkeiten begangen. Bereits am Vorabend versammelten sich zehntausende Pilger aus der ganzen Ukraine sowie Bischöfe, Priester und Ordensleute beim Monument für Fürst Vladimir in Kiew. Von dort zog eine große Prozession zum Höhlenkloster in Kiew. Das Oberhaupt der UOK-MP, Metropolit Onufrij, rief in seiner Predigt die Gläubigen dazu auf, sich wie würdige Nachfahren des Fürsten zu verhalten und seinen Geist der Liebe, Demut und Gnade zu bewahren. Gemäß Angaben der UOK-MP nahmen an den Prozessionen und Feierlichkeiten rund 100‘000 Personen teil – Gläubige aus allen Eparchien der UOK-MP sowie Pilger aus dem Ausland.

Der Tag der Taufe der Rus‘ ist seit 2008 ein offizieller Feiertag in der Ukraine. Großfürst Vladimir (ukr.: Volodymyr) wird von den russischen und ukrainischen Orthodoxen als apostelgleicher Heiliger verehrt. Der „Täufer der Rus‘“ ließ sich im 10. Jahrhundert taufen und führte daraufhin in seinem Kiewer Reich das orthodoxe Christentum ein. (NÖK; mit Material von Kathpress)