Tagung: Ukraine: Die Orthodoxe Kirche vor einem Schisma?

Auf viele westliche Christen übt die Welt der Orthodoxie eine eigenartige Faszination aus. In jüngster Zeit sorgen die orthodoxen Kirchen jedoch eher für Irritation: Nach der Gründung einer eigenständigen „Orthodoxen Kirche der Ukraine“ hat das Moskauer Patriarchat die Gemeinschaft mit dem Patriarchat von Konstantinopel aufgekündigt. Steht die Orthodoxe Kirche damit vor einem Schisma?

Dieser Frage geht die Ökumenische Studientagung nach, die von der Katholischen Akademie in Bayern und der Evangelischen Akademie Tutzing in Kooperation mit dem Institut für Ökumenische Forschung in Straßburg, dem Johann-Adam-Möhler-Institut für Ökumenik in Paderborn, dem Konfessionskundlichen Institut des Evangelischen Bundes in Bensheim und der Professur für Orthodoxe Theologie am Centrum für religionsbezogene Studien an der Universität Münster veranstaltet wird.

Referentinnen und Referenten von orthodoxer, katholischer und evangelischer Seite werden erläutern, wie es zu dem Konflikt kam und wie sich die Situation in der Ukraine heute darstellt. Es wird diskutiert, welche Konsequenzen der Konflikt hat – sowohl innerorthodox als auch im Blick auf den ökumenischen Dialog. Außerdem soll die Bedeutung dieses Kirchenkonflikts für das Verständnis von Einheit der Kirche reflektiert werden. Abschließend gibt es einen Austausch darüber, welche Lösungswege zur Überwindung der Krise denkbar sind.

Die Tagung richtet sich an alle, die Interesse an der Orthodoxen Kirche und am ökumenischen Dialog zwischen Ost und West haben. Herzlich willkommen!


Programm
Freitag, 7. Februar 2020
14.00 Uhr: Begrüßung
PD Dr. Achim Budde, Katholische Akademie in Bayern
Udo Hahn, Evangelische Akademie Tutzing

14.30 Uhr: Bestandsaufnahme: Wie ist die Situation und wie kam es dazu?
In der einführenden Einheit geht es darum aufzuzeigen, wie es zum Kirchenkonflikt in der Ukraine kam. Welche Akteure stehen im Hintergrund? Wie ist der Prozess der Autokephalie-Erklärung der neuen „Orthodoxen Kirche der Ukraine“ verlaufen?
Dr. Johannes Oeldemann, Paderborn
Dr. Sergij Bortnyk, Kiew
Erzpriester Georgij Kovalenko, Kiew

16.00 Uhr: Kaffeepause

16.30 Uhr: Konsequenzen des Konflikts: Orthodoxe Perspektiven
Welche Konsequenzen hat der ukrainische Kirchenkonflikt für die innerorthodoxen Beziehungen? Im Fokus steht hier die Sicht verschiedener orthodoxer Kirchen.
Erzpriester Radu Constantin Miron, Köln
Pfr. Evgenij Murzin, Berlin
Prof. Dr. Assaad Elias Kattan, Münster
Jun.Prof. Dr. Ioan Moga, Wien

18.00 Uhr: Abendessen

19.30 Uhr: Konsequenzen des Konflikts für den ökumenischen Dialog mit den orthodoxen Kirchen
Hier werden sowohl die offiziellen theologischen Gespräche zwischen den Kirchen als auch die ökumenischen Beziehungen in der orthodoxen Diaspora, insbesondere in Deutschland, in den Blick genommen.
Podiumsgespräch mit:
Bischof Dr. Gerhard Feige, Magdeburg
Bischof Andrej (Cilerdzic), Wien
Regionalbischof Dr. Johann Schneider, Halle/Saale

Samstag, 8. Februar 2020
8.00 Uhr: Frühstück (für Übernachtungsgäste)

9.00 Uhr: Theologische Reflexion: Was bedeuten die Entwicklungen im Blick auf das Verständnis von Einheit der Kirche?
Welche Bedeutung hat, aus theologischer Sicht, der innerorthodoxe Kirchenkonflikt für das Verständnis von Einheit der Kirche? Die Frage wird zunächst im Blick auf das Einheitsverständnis der Orthodoxie gestellt, in einem zweiten Schritt aber auch im Blick auf das Einheitsverständnis auf nichtorthodoxer Seite.
Dr. Evgeny Pilipenko, Moskau
Prof. Dr. Jennifer Wasmuth, Straßburg

10.30 Uhr: Kaffeepause

11.00 Uhr: Perspektiven: Welche Lösungswege zur Überwindung der Krise wären denkbar?
An der Beantwortung dieser Frage beteiligen sich in einem Podiumsgespräch sowohl orthodoxe als auch nichtorthodoxe Theologen.
Dr. Anna Briskina-Müller, Halle/Saale
Prof. Dr. Athanasios Vletsis, München
Dr. Regina Elsner, Berlin
Pfr.in Dr. Dagmar Heller, Bensheim

12.30 Uhr: Mittagessen / Ende der Tagung

Anmeldung
Wir bitten um schriftliche Anmeldung bei der Katholischen Akademie in Bayern auf anhängender Karte bzw. per Fax oder Internet.
Anmeldeschluss: Freitag, 31. Januar 2020

pdfFlyer und Anmeldekarte